Die Insel... (03.10.09 - 24.10.09)


Nach den vielen großen Bergen fuhren wir in westlicher Richtung zum Okanagan Valley. Dabei gings durch die Ausläufer der Rocky Mountains (Monashee und Selkirk Mountains). Diese Gegend ist wenig touristisch erschlossen und so sieht man unberührte Landschaften und kaum eine Menschenseele. Man fährt durch niedliche Städchen wie zum Beispiel Nakusp - hier kann man hübsch Pause machen :) Außerdem kann man hier mit den kostenlosen Fähren über den Upper/Lower Arrow Lake schippern.


Von Vernon aus gings Richtung Süden durchs Okanagan Valley. Eine Gegend die in jedem Reiseführer hochgelobt wird. Ohne Zweifel eine landschaftlich reizende Gegend und beim Durchfahren schön anzuschauen. Doch da die Badesaison vorbei ist und wir uns nicht wirklich für Weinanbau und -verkostung interessieren, fuhren wir einfach weiter.


Bei Osoyoos, kurz vor der amerikanischen Grenze, bogen wir rechts ab und fuhren auf dem Crowsnest Hwy Richtung Westen. Hier ist nicht so viel Verkehr wie wir dachten, so konnten wir die Berge der Similkameen-Gegend bewundern und kamen nach Keremeos. Hier gibt es zahlreiche Farmers Market Stände, auf denen es von Kürbissen und gesundem Gemüse nur so wimmelte :)


Im E.C. Manning Provincial Park legten wir eine schöne Mittagspause ein. Es ging zu einem Aussichtspunkt, von dem man die Cascade Mountains bestaunen konnte, die zum größten Teil in den USA liegen. Am Lightning Lake fütterten wir mit leckeren Keksen Gray Jays und Chipmunks bis sie dick und rund waren.


Weiter gings ohne erwähnenswerte Stopps zur BC-Ferries-Ablegestelle in Horseshoe Bay. Bei der Überfahrt nach Nanaimo auf Vancouver Island sahen wir sogar Delfine, die vor dem großen Schiff im Wasser sprangen. Gleich nach dem wir angekommen waren, besuchten wir die North Island Wildlife Recovery Association (NIWRA) in Errington. Ein wirklich sehenswerter Ort. Hier werden kranke oder verletzte Tiere der Insel behandelt und wieder ausgewildert. Neben vielen Informationen über die einheimische Artenvielfalt kann man auch viele Tiere beobachten, die aufgrund ihrer schweren Verletzungen nicht wieder ausgewildert werden können und im Recovery Centre wohnen oder in Gefangenschaft groß geworden sind. Leider sind viele Tiere hier, die angeschossen wurden oder sich in Zäunen verfangen haben. Scheinbar passiert das hier oft mit großen Raubvögeln, wie den Weißkopfadlern, die eigentlich nicht bejagt werden dürfen. In unseren Augen leisten die Mitarbeiter des NIWRA großartige Arbeit, die man unterstützen sollte.


Nach diesem interessanten Besuch gings weiter auf dem Scenic Drive 19A Richtung Norden. Am Horizont konnten wir über der Strait of Georgia die gewaltige Bergkette der Coastal Mountains auf dem Festland ausmachen.


Unterwegs machten wir einen kleinen Abstecher in den Strathcona Provincial Park zum Mount Washington. Wir wanderten zum Lake Helen MacKenzie und Battleship Lake über die Paradise Meadows. Eine schöne Wanderung.


Weiter gings nach Campbell River. Dort machten wir einen Hafenspaziergang und schauten uns den Discovery Pier an. Doch da wir schnell den wilden und nicht so dicht besiedelten Inselnorden sehen wollten, gings auch gleich weiter. In Port Hardy, am nördlichsten erreichbaren Punkt für Schmiddie (da wir ihm die 60km-Gravel-Road nach Cape Scott ersparen wollten), holten wir uns aktuelle Infos im Visitor Centre und wurden wieder mal ausführlichst und nett beraten :) Wir machten gleich darauf eine tolle Strandwanderung bei Ebbe und konnten allerlei Wassergetier beobachten, bevor wir zum Quatse River Loop gingen, um den Lachsen beim Laichen zuzuschauen. Einige von ihnen hatten es schon überstanden und lagen „faul" am Ufer rum... so hat es auch gerochen.


Während unseres Aufenthaltes im Norden von Vancouver Island machten wir auch einen Abstecher zum Marble River Provincial Park. Hier kann man sehr schön durch den für diese Gegend typischen Regenwald wandern. Außerdem kann man hier auf einem von einer Forstfirma angelegten Campground günstig übernachten.


Über Port McNeill gings zur historischen Fischerstadt Telegraph Cove, die ursprünglich aus einem kleinen Telegrafenposten mit nicht mehr als sechs Einwohnern entstand. Die Häuschen hier stehen auf Holzpfählen rings um den Hafen. An jedem davon gibt es kleine Tafeln mit geschichtlichen Informationen. Wir liefen den Holzsteg entlang zum Whale Interpretive Centre, das leider nicht mehr offen war (Saisonende). Hier hätte man viel über die Meeresbewohner lernen können. So blieb uns nur der Blick durch die kleinen Fenster auf einige Knochen und Skelette.


Dann ging es wieder Richtung Süden nach Campbell River. Hier hielten wir uns ein paar Tage auf und besuchten den restlichen Teil des riesigen Strathcona Provincial Park. Trotz Regen liefen wir den Lupin Falls Loop und den Shepards Creek Trail. Beide zwar kurz aber ganz toll :)


Nach einer verregneten Nacht und einer Douglasie, die mit ihren Zapfen nach Schmiddie warf, wurde das Wetter etwas besser und lies einige kleine Wanderungen zu. So besuchten wir die Lady Falls und schauten auf der Elk Viewing Area nach den Roosevelt Elks. Das ist eine Unterart der vom Festland bekannten Elks, die es nur auf der Insel gibt.


Am nächsten Tag fuhren wir wieder ein ganzes Stück und heilten erst in Chemainus, der Stadt der lebenden Mauern. Hier gingen die Einwohnerzahlen nach dem Ende der Forstwirtschaft zurück und die Stadt überlegte sich, wie man einen neuen Wirtschaftszweig aufbauen könnte. So wurden die Häuserwände mit riesengroßen Gemälden verziert und die Touristen ließen nicht lange auf sich warten. Die Bilder zeigen Ureinwohner und geschichtliche Ereignisse. Wir verfolgten die gelben Fußabdrücke auf der Straße, die eine self-guided Tour kennzeichnen und entdeckten so auf eigene Faust die Gemälde.


Weiter gings zur Kinsol Trestle, Kanadas höchster hölzernen Eisenbahnbrücke (187,5 Meter hoch und 38 Meter lang) über den Koksilah River Canyon. Die Brücke ist schon länger nicht mehr in Betrieb und soll nun als fehlende Verbindung auf dem Trans Canada Trail restauriert werden.


Die Städte auf Vancouver Island sind viel schöner als auf dem Festland. So hält man sich auch gerne dort mal auf, ohne dass man gleich in der Hektik untergeht. Eines dieser typischen Städtchen ist Cowichan Bay: Stelzenhäuser direkt am Wasser, Boote, Lichter und Schnabulierbuden :)


Über die neuasphaltierte Pacific Marine Circle Route gings an die Süd-West-Seite der Insel zum Juan de Fuca Provincial Park. Hier gibt's die schönsten Sandstrände, die man sich vorstellen kann, niedliche Strandpiepmätze und kleine Hafenrobben! In der Nähe der freundlichen Stadt Sooke haben wir einen Insider-Robbie-Treffpunkt ausgemacht. Hier kann man relativ nah an die niedlichen Meeresbewohner rankommen und so lauerten wir Ihnen früh am Morgen mit dem Fotoapparat auf :)
Das war ein schönes Erlebnis! Auch Schwarzbären hätte man hier sehen können, aber diesmal blieb es nur bei den Spuren im Sand. Dafür sahen wir auf dem Rückweg noch eine Otterfamile.


Nach diesen Erlebnissen fuhren wir zur Hauptstadt British Columbias, nach Victoria. Diese Stadt ist die englischste aller Städte in Westkanada und wunderschön. Wir schlenderten durch Chinatown - dem ältesten in ganz Kanada - und gönnten uns eine heiße Noodlebox Nr. 4 (Curry Noodles mit Spicy Ginger Beef), an die wir heute noch denken, so lecker war die :)
Mit einer self-guided Heritage Walking Tour bewaffnet, erkundeten wir die ehemals verbotene Stadt. Dabei führte unser Weg auch durch die Fan Tan Alley, der engsten Straße in Kanada. Außerdem kann man auf den zwölf Stationen viel über die Geschichte des ersten kanadischen Chinatowns lernen.


Auch sehr sehenswert ist der Bastion Square, große Backsteingebäude, die ehemals als Festungsanlagen gedient haben. Heute findet man hier tolle Restaurants und alternative Shops. Von hier aus ist es auch nicht mehr weit zur Government und Douglas Street, die Einkaufsstraßen der Stadt, an deren Anfang das Legislatur Gebäude steht, in dem die regierung BC's sitzt. Kostenlose Führungen werden hier auch angeboten. Wenn man von dem ganzen Einkaufstrubel genug hat, kann man sich im Beacon Hill Park entspannen.


Für uns ging es nun wieder auf die Fähre zum Festland. Wir kamen im Dunkeln in Vancouver an und machten uns auf den Weg durch Vancouver Richtung Norden nach Squamish und Whistler auf dem Sea to Sky Highway 99. Wenn man schönes Wetter hat, ist das eine der schönsten Straßen von Kanada. Leider hingen bei uns die Wolken recht tief und so konnten wir nicht so viel sehen. Whistler ist eine schicke Stadt, ganz auf Skitourismus ausgelegt. Als wir dort waren, wurde gerade das Athletenvillage fertiggestellt. Leider konnten wir uns nicht mehr so viel anschauen, da wir noch einige Erledigungen vor dem Abflug zu tätigen hatten.

In Squamisch verbrachten wir noch mal einen Vormittag im Schwimmbad mit Whirlpool, bevor wir zurück nach Vancouver fuhren, wo wir unsere Versicherung und unser Bankkonto ohne Probleme auflösen konnten. Bei Rolf dürfen wir Schmiddie unterstellen, bis entweder wir wiederkommen oder jemand anderes den kleinen kauft. Hierfür nochmal vielen lieben Dank! Wir putzten unseren tapferen Kumpel, der uns sicher über 18.000 Kilometer durch Westkanada brachte. Er bekam Propan und Benzin aufgefüllt und dann packten wir unsere Sachen... viel besser als vorher, denn sogar Helga passte samt Paddel in die Taschen und für einige Mitbringsel war auch noch Platz.

 

Dann kam das Taxi zum Flughafen...

 

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