Kananaskis Country... (21.06. - 02.07.09)


... von Banff ging es südöstlich hinaus aus den Nationalparks in eine nicht weniger schöne Gegend: Kananaskis Country (unter den Einheimischen K-Country genannt). Dort fanden wir das schöne Städtchen Canmore. Gleich am ersten Tag besuchten wir das Visitor-Centre, um uns über die lokalen Sehenswürdigkeiten zu informieren. Eine nette Mitarbeiterin versorgte uns mit einigen Tipps.


Nach einem Stadtbummel in Canmore ging es gleich weiter zu einer alten Kohlemine und dem „Old Lamphouse". Ein schöner Wanderweg am Bow River entlang, der ein Stück dem Trans-Canada-Trail folgte. Dieser - so die Vision - soll einmal von Ost nach West durch ganz Kanada führen. Hier kann man für 360 CAD zehn Meter sponsern, wenn man seinen Namen in einem Pavillon am Trail verewigt haben will.


Am nächsten Morgen ging es hinaus zu den Grassi Lakes, welche viel sehenswerter sind, als manch angepriesene Touristenattraktion. Das Blau ist so blau, dass man es kaum glauben kann :) Da haben die bestimmt Chemie reingekippt, so unnatürlich blau, wie das aussieht :)
Wir wanderten den „more difficult" Trail hinauf - der war teilweise wirklich ziemlich steinig und nass - zurück zum Schmiddie gings dann den Rentnerweg (easy peasy). Diesen Trail kann man wirklich nur empfehlen.


Nachdem wir nun endlich eine Axt erworben hatten, ging es die Schotterpiste 742 (Smith-Dorrien-Spray-Trail) direkt ins Herz des K-Country. Vorbei an den Spray Lakes fuhren wir zum Peter-Lougheed-Provincial-Park. Im Infocentre sahen wir einen tollen Film über Bären. Der wurde uns von einer Mitarbeiterin empfohlen. Sehr informativ - nun sind wir fast Bärenflüsterer.


Weiter gings zum Elkwood Campground. Dort machten wir ein schönes Lagerfeuer mit Marshmallows und Knüppelteig. Außerdem übte sich Uwe im Holzhacken. Niemand wurde verletzt, dafür brannte das Feuer schön.

 

Den nächsten Tag wollten wir zum Ausspannen nutzen - dafür hatten wir uns den wunderschönen Marl Lake ausgesucht. Nach einem kurzen Trail (mit Klatschen und Yo Bear Rufen) kamen wir am kristallklaren Wasser mit einem Ensemble von Bergen und Wäldern im Hintergrund an. Wir hätten uns glatt eine Blockhütte hingezimmert... so schön war es.


Die vorerst letzte Station im K-Country war der Upper Lake Trail. Leider war er für einen Nachmittagsspaziergang mit 16 km zu lang, so liefen wir nur ein Stück. Außerdem regnete es in Strömen, das war für uns Schön-Wetter-Wanderer nix :-D


Weiter ging es nun zum Kananaskis-Village, was weniger ein Dorf, doch mehr eine Hotelansammlung ist. Deshalb blieben wir nur eine Nacht und fuhren weiter Richtung Osten, nach Calgary. Da sich die Landschaft hier schlagartig änderte, wurden wir ganz traurig - wir vermissten die Berge - und fühlten uns in der Millionenstadt Calgary nicht wirklich wohl. Vielleicht ein Kulturschock nach so viel Natur.


Nach einer Krisensitzung über den weiteren Verlauf unserer ganzen Reise, entschieden wir uns zurück ins K-Country zu fahren. Man sollte sich auf einer Reise wie dieser nicht die Zeit von unwichtigen Dingen bestimmen lassen. Wir haben Zeit und müssen uns keinen Stress machen, denn der dämmt die Sicht auf diese schönen Dinge hier ein und macht keine gute Laune. Also gings zurück... Mit dieser Entscheidung waren wir beide glücklich.


Im Canmore Nordic Centre (wurde 1988 für die Winterspiele in Calgary genutzt) wurden wir von einer Deutschen mit wirklich guten Insidertipps versorgt :)
Wir fuhren über den Hwy 40 auf dem schnellsten Weg zum Elkwood Campground... dummerweise haben wir nicht bedacht, das dieses Wochenende der Beginn der zweimonatigen Ferien der Kanadier war - alle Campgrounds im Umkreis waren voll. Davon ließen wir uns nicht abschrecken und liefen erstmal den 1982 Canadian Mt. Everest Exp. Trail. Von hier konnte man richtig weit über die Kananaskis Lakes gucken.


Die kommende Nacht wollten wir auf einem ganz normalen Parkplatz verbringen. Zum Glück wurden wir von einem Ranger angesprochen und darauf aufmerksam gemacht, dass wir das nicht dürfen und wir zum Overflow Camping fahren müssen (wenn man das vorher gewusst hätte, es stand nirgends, dass es eine solche Ausweichmöglichkeit gibt). Wir fuhren vorsichtig durch die Dämmerung (22:30 Uhr) und sparten 20 CAD für den Campground, außerdem noch viel mehr für ein nicht ausgestelltes „Parken verboten" Ticket.


Das hielt uns nicht von unseren enthusiastischen Wanderplänen ab, es ging am nächsten Tag den Rawson Creek Trail hinauf, zum Rawson Lake. Wieder einmal fehlen uns die Worte dieses Naturwunder zu beschreiben... sehr, sehr, sehr, sehr, sehr sehenswert und auch den teilweise bööösen Aufstieg wert.


Am Parkplatz zum Trail sahen wir eine gemütliche Elchkuh im Schlamm waten und schmatzen. Diesmal konnten wir sogar fotografieren :)


Da nicht alle Kanadier Kinder haben und auch einige arbeiten müssen, leerten sich am Sonntagabend wie durch wundersame Weise die Campgrounds wieder und wir fanden einen hübschen Platz. Einen großen, sonnigen sogar. Von hieraus konnten wir super beobachten, wie sich ein Riesenwohnwagen (geschätzte eine Doppelhaus-Hälfte) in einen kleinen Stellplatz quetschte. Sehr lustig - zumal drei Meter weiter hinten fast alle Stellplätze frei waren...


Hier probierten wir erstmals unseren Frisbee aus Vancouver aus. Den Tag beendeten wir mit einem Knüppelbrotmarshmallowlagerfeuer :)
Herrlich!


Am nächsten Tag besuchten wir den Kananaskis Canyon. Das ist ein kurzer, idyllischer Wanderweg. Hier bruzzelten wir in der Mittagssonne. Aber es war richtig schön!
Den Nachmittag verbrachten wir wieder am Marl Lake. Gut so, denn auf dem Heimweg sahen wir eine Elchkuh mit Elchbaby in einer Moorwiese stampfen. Das war ein wahnsinns Erlebnis.
Später wieder Lagerfeuer... the same procedure as every evening Uwe!


Da wir pünktlich zum 1. Juli - CANADA DAY - wieder in Canmore sein wollten, schotterten wir mit einer riesigen Staubwolke hinter uns über die 742.
Ein kleiner Abstecher führte uns beim Mt. Black Prince den Warspite Creek Trail entlang. Dieser endete an einem Gletschersee, der aber irgendwie anders als die anderen war. Der Trail führte durch eine DEFA-Märchenfilm-Kulisse. Sehr schön. Auf dem Rückweg sahen wir (scheinbar, man weiß es ja nie so genau) frische Bärenkacke. Aus diesem Grund verstärkten wir unser Gebrabbel und Geklatsche. Vielleicht hilfts ja. Glücklich am Schmiddie angekommen gings weiter nach Canmore.


Hier ging am 1. Juli die Post ab. Das 07:30 Uhr Pancake-Essen haben wir ausfallen lassen, um dann ausgeschlafen beim 12:00-Uhr-Umzug auf der Main Street dabei zu sein. Pünktlich marschierten die ersten Spielmannszüge mit Dudelsäcken zu einer 1,5 stündigen Parade auf. Im nahegelegenen Park gabs dann einen Burger und eine Portion Blues dazu. Zurück auf der Main Street besuchten wir die Street Fair - bei der kleine Stände aufgebaut waren und die Geschäfte offen hatten.
Sylvies Augen glänzten beim Anblick der vollen Bücherregale im Second Story Used Books Store. Am Abend heizte Treehouse der grölenden Menge ein. Damit aber noch nicht genug. Es gab noch ein Feuerwerk. Das war ein toller Canada Day!

 

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