Special Mission: Elchlein streck dich (02.09. - 03.10.2013)

 

In diesem Jahr sollten uns unsere fünf Wochen Urlaub ins Kanada Europas führen: nach Norwegen. Am 02.09.2013 klingelte pünktlich um fünf Uhr der Wecker. Gut vorbereitet, wie immer, mussten wir nur noch das Auto beladen und kurz vor sieben war dann alles Wichtige, von Yukis Schmuseteddy, über die vollgepackte Kühltruhe, bis zu unseren schweren Reisetaschen, verstaut. Gegen Mittag standen wir im Nieselregen in Kiel in der Warteschlange der Color Line. Die Hundehalter wurden zum Schluss in den Bauch der Fähre eingewiesen und bekamen eine extra Reihe, also auch wir, denn Yuki, unsere Labrador-Mix-Hündin, durfte bei unserem Abenteuer natürlich nicht fehlen.

 

Während der 20stündigen Fahrt nach Oslo kann der Hund entweder im Auto übernachten oder aber, er macht es sich in einer der vielen Edelstahlboxen in einem kleinen Raum, direkt neben dem Autodeck, bequem. Wir räumten unseren Kofferraum leer, so dass Yuki viel Platz hatte :)

 

Nun gings auf Kabinensuche… und das war gar nicht so einfach, wenn man noch nie mit einem solch großen Fährschiff mitgefahren ist. Immerhin fasst die Magic knapp 2.700 Passagiere. 15 Decks und davon vier Kabinendecks, die unterschiedliche Aufgänge haben… nach einer Weile hatten wir den Kniff raus und konnten unsere hübsche Innenkabine mit Bad beziehen. Gleich darauf gings zur Erkundungstour auf die Decks und obwohl das Schiff kaum eine halbe Stunde unterwegs war, waren die Restaurants und Bars schon gut besucht. Wir verbrachten eine ganze Weile auf dem Sonnendeck und machten Fotos. Um 17 Uhr war der erste Treffpunkt der Hundebesitzer an der Rezeption. Als wir ins Auto schauten, lag Yuki auf dem Rücken, alle viere von sich gestreckt und schnarchte. Wir hatten allerdings kein Erbarmen, weckten sie und gingen auf dem Autodeck eine Runde Reifen anpullern. Insgesamt gab es drei Besuchszeiten für die Hunde, die Zeit dazwischen ging auch ganz schnell vorbei und so legten wir am nächsten Tag um 10 Uhr bei schönstem Sonnenschein in Oslo an.

Yuki wurde vor unserem Besuch noch geimpft und entwurmt, die Papiere hat sich der Zoll kurz angeschaut, dann konnten wir gen Norden, zur ersten Hütte nahe Lom fahren.

 

Die Strecke war zwar nur 350 km lang, allerdings kamen wir erst gegen 18 Uhr an, weil wir unterwegs noch einige Male anhielten, um das Wetter zu genießen oder aber die vielen schönen Kirchen anzuschauen. Eine davon war die Stabkirche (Stavkyrkje) zu Ringebu. Diese ist eine der größten von 28 noch erhaltenen norwegischen Stabkirchen und wurde um das Jahr 1220 errichtet. Das Holz wird bis heute mit Teer gegen die Witterungseinflüsse geschützt.

 

Kurz vor Lom geht es über die Lia Bru, einer 230 Meter langen einspurigen Brücke über den Fluss Visa nach Lia, wo wir unser erstes Ferienhaus schnell fanden. Nachdem wir alles ausgeladen hatten, kam Peer, der sehr nette Vermieter, Nachbar und Milchbauer vorbei und snakkte mit uns. Er freute sich sehr über unsere Norwegisch-Versuche, sicherheitshalber verständigten wir uns aber größtenteils auf Englisch :)

 

In der Touristeninformation in Lom holten wir uns ein bisschen Infomaterial, ein paar kostenlose Mini-Wanderkarten und liefen gleich mal den Kulturwanderweg Bordvassvegen, der 10 km an Loms alter Wasserversorgung entlangführt.

Lom ist ein schickes 900-Einwohner Städtchen mit einigen Einkaufsmöglichkeiten, Museen und einer Stabkirche, die zu den schönsten des Landes zählt. Die Ursprünge des Gebäudes reichen bis in das Jahr 1150 zurück. Außerdem ist Lom der perfekte Ausgangspunkt für Wanderungen und Ausflüge in die Nationalparks Reinheimen, Breheimen und Jotunheimen.

 

Das Wetter ließ uns nicht im Stich und wir hatten die gesamten ersten 10 Tage nur Sonnenschein, was laut Peer eher selten für die Jahreszeit ist. Wir glücklichen :) So konnten wir unsere ToDo-Liste für die Region sehr gewissenhaft abarbeiten.

 

Eine unglaublich schöne und sehr zu empfehlende Wanderung ist die am See Aursjøen. Vom ersten Parkplatz aus gibt es einen Kulturwanderweg, auf dem durch zehn Infotafeln auf Norwegisch, Englisch und Deutsch erklärt wird, wie versucht wurde, ein Bewässerungssystem für die Region zu entwickeln. Das war nötig, weil hier im Regenschatten des Jotunheimens Nationalpark nur 300mm Niederschlag (so wenig, wie in manchen Wüstengegenden!) gemessen werden. Auf der Hälfte des Weges kommt man am Flåtåtjønn an eine alte Fischer- und Jägerhütte, in der man es sich gemütlich machen und im Hüttenbuch verewigen kann. Um den See kann man noch Reste alter Rentierfallen entdecken.

 

Zurück am Auto fuhren wir noch eine der 18 Landschaftsrouten (Nasjonale turistveger), die Gamle Strynefjellsvegen. 27 km schönste Berglandschaft auf 1.100 Meter und man weiß gar nicht, wo man zu erst hinschauen soll. Da möchte man an jeder Parkbucht stehenbleiben und fotografieren.

 

Vom Spiterstulen (ein Berghotel) im Jotunheimen Nationalpark wanderten wir am Flussbett der Visa entlang Richtung Leirvassbu. In herrlich alpiner Landschaft kann man endlos weit wandern. Hier entdeckten wir auch ein paar Rentiere. Im Jotunheimen Nationalpark liegt auch der höchste Berg Norwegens: der 2.469 Meter hohe Galdhøpiggen.

 

Am nächsten Tag ging es nach Finndalen. Ein sehr schönes Tal nordwestlich von Lom. Unterwegs trafen wir auf einen Bom, eine Schranke, an der man in die Kasse des Vertrauens 50 Kronen für die Straßennutzung einwirft. Wir hatten allerdings nur etwas über 40 Kronen dabei und waren ganz glücklich, als uns ein Norweger, der mit seiner Omi ins Finndalen zum Picknicken wollte, aushalf. Er wollte uns die Mautgebühr erst komplett schenken, ließ sich dann aber doch noch dazu überreden, unsere 40 Kronen einzustecken. Von hier aus rumpelten wir die Schotterstraße noch ca. 8 km weiter bis zum Wanderparkplatz. Dann ging es auf Trampelpfaden durch das herrliche vom Indian Summer erleuchtete Finndalen bis zu einem hübschen See, an dem ein paar einsame Hüttchen standen. Hier könnte man sich wohlfühlen :)

 

Von der Wanderlust gepackt, entschieden wir bei einem Gläschen Wein auf unserer schönen Terrasse und einem anschließenden gemütlichen Kaminfeuer, am folgenden Tag den Besseggen Trail zu wandern. Eine Berühmtheit hier in der Region. Auch an diesem Trailhead muss man fürs Parken stolze 100 Kronen zahlen, dafür kann man direkt loskraxeln. Der Aufstieg ist anstrengend, aber lohnend, alle paar Minuten kann man eine neue, großartigere Sicht bewundern und fotografieren. Vom Besseggen-Grat kann man auf dem Weg zur Memurubu Hütte eine kleine Besonderheit sehen: auf der einen Seite liegt der grüngefärbte Gjende-See und auf der anderen der blaue Bessvatnet.

 

Ein weiteres schönes Tal ist das Lundadalen. Hier wandert man zwischen herbstlich bunten Krüppelbirken, über Brücken und an Wasserfällen entlang. Wenn man Glück hat, sieht man sogar ein paar kleine Lemminge auf dem Weg.

 

50 km von Lom entfernt kann man auch noch den Gletscher Smørstabbreen besuchen. Auch hier lungerten auf dem Wanderweg ein paar Kühe rum, die uns doch irgendwie immer wieder etwas Angst machten, weil die vollkommen unbeeindruckt von uns oder unserem großen, schwarzen Hund auf dem Weg stehen blieben, wiederkäuten und guckten wie: „was willste?!“. Also schoben wir uns zaghaft lächelnd an den neugierigen Riesen vorbei und setzen unseren Weg in der schönen alpinen Landschaft fort, bis wir direkt am Gletscher standen. Wir konnten ihn sogar anfassen :) Weiter oben konnten wir ein paar Gletscherwanderer beobachten.

 

Unseren letzten Abend genossen wir gemütlich am Kaminfeuer. Beim Holz holen quatschten wir noch kurz mit Peer, der alles stehen und liegen ließ und vom Traktor runtersprang, um sich mit uns zu unterhalten.

 

Von dieser Gegend, diesen Menschen und dieser Hütte fiel uns der Abschied sehr schwer, doch es warteten ja noch ein paar Wochen Urlaub und zwei weitere schöne Hütten auf uns.

Der Weg zur zweiten Hütte, die zwischen Eldalsosen und Ulvestadt lag, war zwar verregnet, aber nicht minder schön. Wir fuhren eine weitere Nasjonal Turistveger, diesmal die Sognefjellet. Wir nahmen uns viel Zeit und fotografierten die tollen Ausblicke. Nachdem wir mit der Fähre von Hella nach Dragsvik übergesetzt hatten, fuhren wir unsere dritte Landschaftsroute, die serpentinenreiche Gaularfjellet. Die Landschaft war nun geprägt von vielen Fjorden, Wolken und Regen. Den Schlüssel für das zweite Haus konnten wir etwas entfernt beim Eigentümer abholen. Bevor es dunkel wurde, schauten wir uns noch die Brücke am Likholefossen, einem Wasserfall, keine 100 Meter von unserer Hütte entfernt an. Dies ist auch einer der Einstiege zum Fossestien, dem Pfad der Wasserfälle. Während draußen die Nebel um die Hütte waberten, machten wir es uns gemütlich und planten die nächsten Tage. Auch einige Hüttenbucheinträge gaben gute Ausflugtipps und machten uns neugierig, denn es gab Besucher, die in drei Wochen Urlaub nicht einen Tag Sonne hatten…

 

Nun, am nächsten Tag regnete es. So beschlossen wir, auch mal einen Haushaltstag einzuschieben und unsere schnell schwindenen Vorräte im nächst größeren Ort, dem 50 km entfernten Førde, wieder aufzufüllen. Sobald der Regen nachließ stürzten wir mit unseren Gummistiefeln nach draußen und wanderten den Fossestien Trail in Richtung Oppedal. Während man an vielen Seen und Wasserfällen vorbeikommt, fühlt man sich wie in einem Feenwald, in dem man jede Minute damit rechnet, dass ein paar Trolle zu sehen sind :)

 

Auch das Bücherdorf Fjærland besuchten wir. In ehemaligen Scheunen und Bootshäusern werden über 250.000 Second-Hand-Bücher angeboten. Das Dorf war bis 1986 nur per Boot erreichbar. Später wurde von Sognedal nach Fjærland die teuerste Mautstraße Norwegens gebaut. Auf unserer Rückfahrt besuchten wir den Bøyabreen, einen von zwei Gletscherarmen des Jostedalsbreen, der bei Fjærland direkt bis ins Tal hinunterreicht.

 

Am nächsten Tag schien die Sonne! Also fackelten wir nicht lange und machten uns auf zum Venevassegga Trail. Einer der schönsten Trails während unseres gesamten Aufenthalts. Wir liefen bis zum Gipfel, der mit einem typisch norwegischen mannsgroßen Lesesteinhaufen markiert ist und trugen uns ins Gipfelbuch ein. Dann genehmigten wir uns noch ein Tässchen Tee, bevor wir wieder nach unten hasteten, weil der Himmel nichts Gutes versprach. Doch wir wurden überrascht und die Schlechtwetterwolken verflogen rasch, so dass wir auch den Rückweg noch ausreichend genießen konnten.

 

Balestrand war unser nächstes Ausflugsziel. Eine kleine 1.300 Einwohner-Fjordküstenstadt, die auch schon von Kaiser Wilhelm II. gerne besucht wurde. 1913 stiftete er der Stadt eine Statue des Wikingerkönigs Belem, die auf einem Wikingergrabhügel steht. Von 1894 bis 1913 wurde hier das Kviknes Hotel im Schweizer Stil erbaut, es ist laut unserem Reiseführer das größte Bäderstil-Holzbauwerk Nordeuropas. Außerdem befindet sich hier die größte existierende Ansammlung von „Drachenstilhäusern" in Skandinavien.

 

Neben weiteren Wanderungen und Ausflügen zum Risbotvatnet und nach Florø, Norwegens westlichster Stadt, sahen wir uns noch die Felszeichnungen von Ausevik an. Die Felszeichnungen wurden in den 30er Jahren entdeckt und gehören zu den größten und spannendsten Felszeichnungsfeldern Norwegens. Die Jagdritzungen stammen aus der Steinzeit, vermutlich aus der Jungsteinzeit (um 4000 v. Chr.). Sehr sehenswert!

 

Im Reiseführer hatten wir vom schönen Haukedalen gelesen und haben uns auch dort einen Wanderweg gesucht. Wir liefen einen Feldweg an einem Fluss entlang (auch hier viele Begegnungen mit Kühen, Schafen und Kuhfladen) bis wir an einen schönen See kamen, den wir dann auch gleich umrunden wollten. Zum Glück hatten wir unsere Gummistiefel dabei. Hinten angekommen gings an einem tollen Wasserfall vorbei zum Strand des Sees. Hier ist allerdings alles von weiteren Flussarmen durchkreuzt, so dass wir keine Möglichkeit fanden, unseren Weg um den See fortzusetzen, also liefen wir wieder zurück.

 

Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen und wir machten uns auf den Weg zu unserer dritten Hütte in der Nähe von Moi, ganz im Süden Norwegens. Wir nutzen viele Fährverbindungen, staunten über tolle Tunnel, in denen sogar Kreisverkehre waren. Auch die Landschaft veränderte sich allmählich zu sanften Hügeln. Wir brauchten elf Stunden für die Fahrt. Magne, der Hüttenbesitzer, zeigte uns alles und bot uns frische Milch und Eier von seinen Tieren an.

 

An unserem ersten Tag besuchten wir einen einsamen Strand bei Ogna. Hier spielten wir mit Yuki und entspannten uns in der Sonne. Danach fuhren wir zum Leuchtturm Kvassheim, spazierten eine ganze Weile am Strand umher und genossen die Ruhe, das schöne Licht und die Küste. Am Abend gabs ein Feuerchen im Kaminofen.

 

Sogndalstrand ist auch einen Ausflug wert. Seit 2005 gilt die Stadt als Küstenort nationalen Wertes. Diesen Status bekam Sogndalstrand als einzige Stadt Norwegens. Die hübschen Häuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert wurden in den frühen 90ern renoviert. In den liebevoll gestalteten Gassen findet man viele Künstlerateliers. Die Stadt ist außerdem Mitglied der 1999 in Italien gegründeten Cittàslow Bewegung. Deren Hauptziel ist die Verbesserung der Lebensqualität, die Besinnung auf die vorhandenen Werte und das Verhindern der Vereinheitlichung und Amerikanisierung.

 

Weiter gings nach Helleren am Jøssingfjord. Helleren ist eine große Felshöhle, die 60 Meter lang und 30 Meter tief ist. Sie bietet einen guten Schutz gegen Wind und Wetter, deshalb wurden in der Höhle mehrere Häuser gebaut. Diese können bis ins frühe 18. Jahrhundert zurückdatiert werden. Die Gebäude wurden 1920 verlassen.

 

Der Jøssingfjord selbst ist ein geschichtsträchtiger Ort. Hier ereignete sich im Februar 1940 der Altmark-Zwischenfall, bei dem das deutsche Versorgungsschiff Altmark durch einen britischen Zerstörer geentert wurde. Bei diesem Zwischenfall konnten über 300 britische Seeleute befreit werden, wobei durch eine Schießerei sieben deutsche Seeleute getötet wurden. Daraufhin wurde im April 1940 das neutrale Norwegen durch Deutschland im „Unternehmen Weserübung“ besetzt.

 

Weiterhin wurden durch die Firma Titan A/S fast ein halbes Jahrhundert lang giftige Titanschlämme in den Fjord geleitet, so dass die Wassertiefe um 35 Meter abnahm. Greenpeace entdeckte den Skandal. Seitdem wird der Schlamm anderweitig entsorgt, der Fjord jedoch ist und bleibt verseucht.

 

Am nächsten Tag gings nach Stavanger, der viertgrößten Stadt Norwegens. Laut unserem Reiseführer ist Stavanger seit den 70er Jahren eine „Boomtown“, seitdem hier große Erdöl- und Erdgasfelder entdeckt wurden. Viele Ölkonzerne haben Büros in der Stadt und die Angestellten stammen aus allen Teilen der Welt. Dies verleiht der Stadt eine multikulturelle Atmosphäre. Besonders sehenswert ist der kleine Dom der Stadt, der ab 1125 errichtet wurde und das Viertel „Gamle (altes) Stavanger“. Es besteht aus 173 weißen Holzhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die nach dem 2. Weltkrieg vollständig abgerissen werden sollten. Der Architekt Einar Hedèn konnte die Gebäude jedoch schützen und so ist Gamle Stavanger heute die größte erhaltene Holzhaussiedlung in Nordeuropa.

 

Von Stavanger gings weiter zur Insel Mosterøy. Auf dem Weg dahin kommt man durch den mit 5,8 km längsten für Autos befahrbare Meerestunnel der Welt. Bis 223 Meter unter den Meeresspiegel wurde er abgesenkt. Auf der Insel haben wir uns die einzige erhaltene mittelalterliche Klosteranlage Norwegens angeschaut, das Kloster Utstein. Es wird heute als Museum und Seminarort unterhalten. Der Leuchtturm Fjøløy Fyr ist nicht weit vom Kloster entfernt. Man sollte ihn unbedingt gesehen haben. Die Kulisse ist wunderschön.

 

Sehr empfehlenswert: der Kongevegen (Königsweg). Der 10 km lange Küstenwanderweg wurde nach König Sverre von Norwegen benannt und verbindet West- mit Ostnorwegen.

 

Der nächste Tag führte uns zu den Gursli Gruben. Über eine alte 3,5 km lange Straße kann man die Minen am See Gullvannet erreichen. Hier wurde von 1915 bis 1919 Molybdän abgebaut, welches im ersten Weltkrieg zur Härtung von Stahl benötigt wurde. 1917 arbeiteten über 100 Menschen in Gursli. Nach dem Krieg fiel der Preis für Molybdän drastisch und so musste die Mine 1919 schließen. Heute kann man noch ein paar alte Gebäudereste und Mineneingänge besichtigen.

 

Später besuchten wir noch die Bakke Bru in Sira, Norwegens älteste Hängebrücke. Sie wurde 1844 erbaut und 1959 unter Denkmalschutz gestellt. An der Bakke Bru endet auch der Tronåsen. Das ist eine historische Straße und heute nur noch eine Touristenattraktion. Sie ist 5 km lang und sehr schmal, hat eine Steigung von über 25% und ist nur von Nord nach Süd zu befahren.

 

An unserem letzten Wandertag gings zum berühmten Preikestolen, zur Felskanzel, einer der Attraktionen Norwegens. Ein sehr schöner Wanderweg mit vielen Touristen, selbst in der Nebensaison. Das Plateau ist ca. 25 mal 25 Meter groß. Die Kante fällt 604 Meter senkrecht in den Lysefjord ab. Hier gibt es einige Lebensmüde, die sich an die Kante setzen und die Beine baumeln lassen… wir haben die wunderschöne Aussicht lieber von der sicheren Felswand aus angeschaut.

 

Am nächsten Tag gings schon wieder Richtung Oslo. Da der Weg recht lang war, fuhren wir soweit es ging und übernachteten in Tønsberg. Von hier aus waren es dann nur noch 100 km bis nach Oslo. In Oslo selbst spazierten wir bei schönstem Sonnenschein noch mal am Hafen entlang und fuhren dann auf die Fähre in Richtung Heimat…

 

 

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