Wir sind zurück! (25.06. – 28.07.2012)

 

Nachdem Yuki, unsere Fellnase, sicher bei Tante Katrin in Ludwigshafen untergebracht war, konnten wir beruhigt in unser drittes Kanada-Abenteuer starten (DANKE Katrin und Chris und Echo und Diego!). Wie immer ging unser Flugzeug von Frankfurt und nach fast 10 Stunden Flug, drei Unterhaltungsfilmen und einer Menge Flugzeugessen, kamen wir aufgeregt in Vancouver an. Diesmal hatten wir unseren Flug in den Wochenbeginn gelegt, so dass unsere schon fast routinemäßigen Erledigungen zu schaffen waren. Nach ein wenig Diskussion und Telefoniererei bei der Versicherung, konnten wir endlich einen 10%igen Rabatt (Bestätigung unserer deutschen Versicherung für unfallfreies Fahren) auf unsere Versicherung aushandeln. Normalerweise funktioniert hier ja alles sehr schnell und unkompliziert… aber das war doch ein Akt. Immerhin, beim dritten Anlauf hat es nun endlich mit dem Rabatt geklappt und wir bekamen unser neues „Beautiful British Columbia“ Nummernschild (953 SNA).

 

Diesmal entschieden wir uns nicht sofort aus Vancouver wegzufahren, sondern besuchten eine der besten Sehenswürdigkeiten: Das Vancouver Aquarium. Obwohl wir bereits 15 Minuten nach Öffnung an der Kasse waren, warteten schon hunderte Schulklassen, um mit uns hineinzuströmen. An diesem Tag fing kein früher Vogel einen Wurm :) Aber immerhin, die Masse verlief sich etwas und dann konnte man anfangen zu staunen. Das Aquarium ist wirklich sehr beeindruckend. Über 50.000 Tiere sind hier zu Hause, u. a. Quallen, Seesterne, Delfine, Seeotter, Haie, Belugas und ein Octopus. Man kann hier eine Nachbildung der Artenvielfalt an den Küstenabschnitten Nordamerikas bewundern. Das Aquarium liegt mitten im Stanley Park und ist seit 1956 ein Zentrum für Meeresforschung, Naturschutz und Meerestierrettung. Ein Besuch ist wirklich jedem Vancouvertouristen zu empfehlen.

 

Weiter gings nach Steveston, einem Stadtteil von Richmond, welcher wiederum ein Stadtteil von Vancouver ist :) Hier kann man einen tollen, kleinen Hafen sehen und zwei National-Historic Sites: die Gulf of Georgia Cannery und den Britannia Heritage Shipyard. Die Hafenpromenade hier ist eine seltene Mischung aus Dosenfabriken, kleinen Werften und historischen Wohnhäusern. Viele dieser Denkmäler sind die letzten ihrer Art an der gesamten Küste. Steveston selbst ist sehr schick. Man kann hier dem Großstadttrubel aus Vancouver entfliehen, Fisch and Chips naschen und sehr netten Menschen begegnen. Hier ließe es sich leben ;)

 

Dann gings aber endlich nach Norden. Auf unserem Weg kamen wir am Skihist Provincial Park (bei Lytton), sowie dem Lac La Hache Provincal Park vorbei. Nach Williams Lake und Quesnel (Quenel gesprochen) gings rechts ab nach Barkerville. Diese kleine Stadt war die Quelle des 1863 beginnenden Cariboo-Goldrauschs in British Columbia und wurde 1924 zur National Historic Site erklärt. Barkerville wurde nach Billy Barker benannt, der dort 1862 Gold fand. Der Ort ist nun mehr oder weniger eine Geisterstadt, wird aber seit 1958 restauriert und erforscht. Die Geschichte wird hier durch Menschen in historischen Kostümen und alten Westernstadthäusern wiederbelebt. Leider regnete es bei unserem Besuch ununterbrochen und sehr stark, so dass wir unseren Besuch aufs nächste Mal verschieben mussten. Im nahegelegenen Bowron Lakes Provincial Park paddelten wir zwei Tage lang, da es aber soviel regnete, verschoben wir unsere Tour und planen nun die Erkundung der Westseite für das nächste Mal ein. Die Seenkette des Bowron Lakes Provincial Parks ist weltbekannt und eine der zehn schönsten Kanurouten weltweit. Hier kann man die raue Wildnis der Cariboo Mountains hautnah erleben und mit etwas Glück Weißkopfseeadler, Elche, Bären und vielleicht sogar Wölfe sehen.

 

Weiter gings auf dem Highway 16 zum Purden Lake Provincial Park, wo wir herausfanden, dass Schmiddie ein funktionierendes Propangasüberdruckventil hat. Der Typ von der Tankstelle hat es wohl ein bisschen gut gemeint :) Nachdem wir hektisch im Kreis gerannt waren und noch einen anderen Camper verrückt gemacht hatten, konnten wir uns sicher sein, dass es einfach nur das Überdruckventil war. Was für ein Schreck… aber immerhin, wissen wir das nun auch :)

 

Neben einigen Schwarzbären konnten wir am Hwy 16 auch den Ancient Forest Trail bewundern. Dieser Wanderweg ist sehr liebevoll und interessant gestaltet. Der Regenwald hier ist der am weitesten vom Ozean entfernte (800 km) der Welt. Aus diesem Grund kann man hier spezielle Tier- und Pflanzenarten finden. An 2.000 Jahre alten Zedern, die einen 5-Meter-Durchmesser haben, wachsen seit Jahrhunderten winzig kleine Flechten, die unheimlich empfindlich sind. Wenn man sie berührt, sterben sie. Hier wird man sich auf eine seltsame Weise seiner Unbedeutsamkeit im Vergleich mit der Natur bewusst.

 

Da in Kanada nicht jedes Fleckchen Erde jemandem gehört, kann man auch mal kostenlos übernachten. Sogenannte Recreation Sites sind ehemalige Forstgebiete, die nach getaner Arbeit zu kleinen Campgrounds umfunktioniert wurden. Das Gebiet gehört niemandem, einzig und allein das Tourismusministerium von BC kümmert sich drum, dass Feuerholz vorhanden ist und die Toiletten sauber sind, ansonsten kann man da tun und lassen was man will. Wir fanden noch eine hübsche Site direkt am LaSalle Lake. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, kam Perry, unser „Nachbar“ vorbei. Er bot uns an, mit seinem Kanu eine Runde zu drehen. Das haben wir uns natürlich nicht zweimal sagen lassen und keine Stunde später schipperten Käpt’n Uwe und Steuerfrau Sylvie über den LaSalle Lake. Am Abend wurden wir von Brenda und Michael von Vancouver Island zum Lagerfeuer eingeladen, auch Perry kam dazu. Das wurde ein lustiger Abend und wir erfuhren viel über die Gegend, sowie das kanadische Leben.

 

Dann gings über den Mount Robson Provincial Park, in dem wir uns nur die schönen Rearguard Falls anschauten, weiter zum William A. Switzer Provincial Park, den wir noch von unserem ersten Besuch in guter Erinnerung hatten. Hier liehen wir uns ein Kanu und paddelten drei Stunden über den Blue Lake durch kleine Kanäle zum Cache Lake. Dort konnten wir eine Elchkuh mit ihren zwei Kälbern beobachten, wie sie ins Wasser rannten, um sich abzukühlen. Das Kanu mieteten wir uns am Blue Lake Centre. Das wurde von einem Ureinwohner Kanadas (Cam Kootenay) übernommen. Er war sehr hilfsbereit und nett. Wir durften nach unserer Paddeltour sogar noch einen Blick in seine noch nicht ganz fertige Galerie werfen. Hier will er First Native Kunst ausstellen. Dazu gehören allerlei selbstgefertigte Sachen, wie kleine Aufbewahrungsbehälter aus Birkenrinde mit gefärbtem Elchhaar, kunstvoll bestickte Felle und Handschuhe, Decken, Trommeln, Taschen und sogar auf Birkenrinde gebissene Muster… und das sieht sehr schick aus. Die meisten dieser Kunstwerke wurden von Cam oder seiner Frau gefertigt. Er sagte, dass wir das nächste Mal wieder vorbeischauen sollen, damit wir seine vollendete Galerie bewundern können.

 

Zurück in Jasper gaben wir ein kleines Vermögen im Waschsalon aus... wer also mit der Wäsche noch etwas warten kann, sollte an einem anderen Ort waschen :)

 

Am nächsten Tag standen wir wieder sehr früh auf und fuhren die Maligne Lake Road entlang. Hier sahen wir eine Wapitiherde mit Kleinen, zwei Schwarzbären und zwei große Wapitihirsche, deren Geweihe noch ganz flauschig waren. Da konnten wir sogar ein paar schöne Fotos machen. Später wanderten wir den Bald Hills Trail. Der war ganz schön anstrengend, aber wirklich toll. Oben angekommen, wird man für seine Mühe belohnt, man hat einen herrlichen Ausblick über den Maligne Lake. Ein Stück des Trails war noch mit Schnee bedeckt und so konnten wir nicht den gesamten Loop gehen, aber das betraf nur einen kleinen Abschnitt. Auf der Rückfahrt konnten wir Rocky Mountain Sheeps und einen braunen Schwarzbären beobachten.

 

In diesem Jahr regnete es in Kanada im Juni dreimal so viel wie normalerweise, außerdem gab es ungewöhnlich viel Schnee… und somit Schmelzwasser. Es gab einige Hochwasserwarnungen und Trailsperrungen. Bei den Athabasca Falls am Icefields Parkway sahen die herabstürzenden Wassermassen besonders beeindruckend aus. Auch in diesem Jahr hatten wir wieder Glück und konnten den Icefields Parkway bei schönstem Wetter genießen. Am Waterfowl Campground liefen wir den Cirque Lake Trail. Für diesen Trail kann man sich durchaus mal die Gummistiefel einpacken, aber sonst ist er sehr sehenswert.

 

Am nächsten Tag ging es rauf zum Lake Agnes. Da wir wussten, wie überlaufen Banff sein kann und weil für diesen Tag 33 Grad angesagt waren, haben wir extra früh losgemacht. Das war auch eine gute Entscheidung, am Lake Agnes waren wir noch ganz allein und konnten die Ruhe genießen. Hier steht eines der Teehäuser von Banff. Es wurde bereits um 1901 von der Canadian Pacific Railway erbaut, um Wanderern und Rangern eine Übernachtungs- und Zufluchtsmöglichkeit zu bieten. 1905 begann man Tee auszuschenken. Hier oben gibt es keine Elektrizität, alles wird mit Holzöfen beheizt und mit Öllampen beleuchtet. Das Haus wurde 1981 renoviert, Fenster, Stühle und Tische sind aber noch original. Das Teehaus wird in den Sommermonaten von Freiwilligen betrieben. Weiter gings dann über den Big Bee Hive, von dem man einen tollen Blick über den Lake Louise hat. Von hier aus wanderten wir wieder ein ganzes Stück runter und dann wieder ein ganzes Stück nach oben zum Plain of the Six Glaciers. Auch hier kann man ein Teehaus besuchen. Mittlerweile war es auch schon sehr warm und vor allem voll… so machten wir uns schnell auf den Rückweg und gönnten uns mal einen Campground mit richtigen Duschen :-D

 

In Canmore besuchten wir die Gallery von Peter A. Dettling. Da Uwe schon ein Buch von ihm besitzt, wollten wir auch unbedingt seine Ausstellung mal sehen. Wir hatten Glück, der Profifotograf war sogar selbst da. Also konnten wir ihm unsere Bewunderung aussprechen und ein paar Geschichten erfahren, die hinter den Bildern stehen. Sein Buch – The Will of the Land – war zu diesem Zeitpunkt leider vergriffen, daher haben wir eins bestellt… und warten nun sehnsüchtig darauf… eine Signatur wurde uns auch versprochen. Diese Ausstellung ist wirklich einen Besuch wert!

 

Nach dem unsere letzte Wanderung in Banff zum Bourgeau Lake unter keinem guten Stern stand und wir aufgrund eines starken Unwetters umkehren mussten (ärgerlich, denn wir hatten schon mehr als die Hälfte des Anstiegs geschafft), fuhren wir weiter in den herrlichen Yoho National Park. Dort besuchten wir die beeindruckenden Takkakaw Falls. Gewaltig und mit 254 Metern (freier Fall, sonst 381 Meter) der zweithöchste Wasserfall Westkanadas. Hier wanderten wir den Twin Falls Trail durch das Yoho Valley. Dieser Weg ist wirklich zu empfehlen. Bereits nach dem ersten Kilometer kommt man an die Angels Staircase und Point Lace Falls. 2,2 km und ein paar Höhenmeter später erreicht man die Laughing Falls, die aus 30 Metern in die Tiefe stürzen. Zum Abschluss kann man bei den Twin Falls im Twin Falls Chalet einen Tee trinken. Dieses Teehaus wurde in den 1920ern erbaut und vor ein paar Jahren restauriert. Leider hatte das Häuschen während unseres Besuches geschlossen und so konnte Uwe mir weder Tee noch Cracker ausgeben… Auf dem Rückweg raschelte es plötzlich im Gebüsch und wir blieben abrupt stehen und lauschten. Da kam ein kleines Murmeltier aus dem Geäst gekrabbelt und beäugte uns argwöhnisch… wir versperrten wohl seinen Weg. Es blieb stehen und wartete, bis wir zwei etwas Platz gemacht hatten, dann krabbelte es seelenruhig an uns vorbei.

An diesem Abend schonten wir Schmiddie mal ein bisschen und mieteten uns mit dem Zelt auf dem „Backcountry-“ (ca. 1 km vom Schmiddie entfernt) Campground ein. Direkt nachdem wir aufgebaut hatten, fing es an zu regnen. So ein Glück aber auch. Naja, wir haben uns nicht entmutigen lassen und kochten uns ein leckeres Abendessen :)

 

Im Yoho Valley war es dann am nächsten Morgen endlich soweit: wir sahen unseren ersten BIG BULL MOOSE! So ein richtiger Elch, mit großem Geweih. Der erste dieser Art für uns. Wir knippsten natürlich wie wild und waren die ersten und letzten, die am Straßenrand standen. Noch im Elch-Glücksrausch fuhren wir nach Field und kauften das halbe Souvenirlädchen leer :)

 

Noch ein Highlight war die Wanderung zum Yoho Lake. Obwohl es in unserem Wanderführer gar nicht so berauschend klang, war der Trail toll, besonders wenn man den Rückweg über den Iceline Trail läuft. Hier kann man den ganzen Tag einfach nur rumstehen und gucken und sich verlieren, denn man hat eine tolle Sicht über das Tal und sieht den Ursprung der Takkakaw Falls, das Waputik Eisfeld.

 

Schweren Herzens verabschiedeten wir uns von Yoho und den Rockies. Weiter gings zum Glacier National Park. Dieser liegt hauptsächlich in den Selkirk und Purcell Mountains, zwei Bergketten der Columbia Mountains. Über 50% der Parkfläche liegen oberhalb der Baumgrenze von 2.000 Metern, zwölf Prozent des Parks sind ganzjährig von Eis und Gletschern bededeckt. Vom Illecillewat Campground kann man einige sehr schöne Trails erreichen. Wir wanderten den Great Glacier Trail, sowie den Marion Lake Trail. Beide anstrengend, aber man wird belohnt. Herrliche Ausblicke. Und man ist fast allein.

Um zu diesen Trails zu gelangen, läuft man einen Teil des 1885 Wanderwegs. Hier kann man noch die Ruinen des ehemaligen Luxushotels Glacier House sehen, welches 1885 im Zuge der Erschließung von Westkanada mit der Eisenbahn von der Canadian Pacific Railway gebaut wurde. Es setzte neue Standards für Wohlstand und Luxus und wurde zweimal erweitert, bevor es 1925 geschlossen und dem Verfall preisgegeben wurde. Das wertvolle Mobiliar wurde in die Chalets Banff und Lake Louise gebracht.

 

Weiter gings über Revelstoke nach Shelter Bay, von wo aus wir mit der kostenlosen Arrow Lakes Fähre nach Galena Bay übersetzten. Von hier aus fuhren wir ins wunderschöne Nakusp. An diesem Abend chillten wir zu „Music in the Park“ im Community Park. Hier spielte Steve Palmer ein paar Countryklassiker. Ein lauer Sommerabend, nette Menschen, Leckereien und Johnny Cash Songs: eine tolle Atmosphäre.

 

Von den Nakusp Hot Springs erreicht man auch den Trail zum Kimbol Lake. Unbekannt und wunderschön. Vier Kilometer durch schönsten Regenwald und am Kimbol Lake kann man super entspannen und sogar baden. Am anderen Ende des Sees gibt es eine alte Trapperkabine, in der man auch mal übernachten oder kochen kann, wenn es regnet.

In Nakusp selbst sind die kleine Einkaufsstraße und das Museum einen Besuch wert.

 

Nächster Stopp war Sandon, eine alte Geisterstadt von 1890, die zu den Zeiten des Silberrausches Boom-Town und Zentrum der Silberstädte war. Früher gabs hier 29 Hotels und 28 Saloons, eine richtige Wilder-Western-Stadt. Heute ist davon leider nicht mehr ganz so viel übrig… aber man spürt regelrecht, wie lebendig diese Stadt früher war. In einem Museum kann man viel über die damalige Zeit erfahren. Auch ein altes Powerhouse ist noch erhalten und arbeitet heute sogar noch. Es lieferte damals durch Wasserkraft Strom für die gesamte Stadt und zusätzlich Frischluft für die Silberminen (200kw).

Von hier aus zog es uns – auch aufgrund des aufziehenden Regens – in die Ainsworth Hot Springs. Und die sind toll! Es gibt richtige natürliche Grotten, man kann in 40 Grad warmen Wasser vor sich hin köcheln und Stalagtiten und Kalkablagerungen bewundern und anfassen. Wie in einer Märchen-Tropfsteinhöhle. Uwe musste richtig aufpassen, dass ich in den Höhlen nicht umfalle, weil ich immer wieder dort reinrennen musste, wie eine Sucht :) Man muss sich aber auch immer mal in den kälteren Becken abkühlen.

 

Nach diesem tollen Erlebnis fuhren wir nach Kaslo. Auch eine alte Minenstadt, aber keineswegs tot. Hier gefiel es uns richtig gut. Die Menschen sind herzlich, alles ist recht klein und liebevoll. In Kaslo kann man den Steamwheeler S.S. Moye besuchen. Dieser Raddampfer von 1898 ist detailgetreu und voller Sorgfalt restauriert worden. Er ist der älteste intakte Raddampfer der Welt.

 

Auch im „Nachbarort“ New Denver machten wir ein wenig Kultur mit und besuchten das Nikkei Internierungslager. Wenn man sich der kanadischen Rolle im zweiten Weltkrieg nicht so bewusst ist, sollte man diese Historic Site mal gesehen haben. 1942 wurden 22.000 Nikkei (Menschen japanischer Herkunft) ihrer Habseeligkeiten beraubt und gezwungen ihre Häuser an der Küste British Columbias zu verlassen. Sie wurden in Arbeitslager gesperrt und mussten unter unwürdigen Bedingungen leben… Heute leben noch acht von den ehemaligen Insassen in New Denver. Sie treffen sich regelmäßig in diesem Lager, in dem dafür ein großer Buddhistischer Tempel erbaut wurde. Auch der Kohan Reflection Garden, der nicht weit vom Lager entfernt ist, erinnert an diese schlimmen Zeiten und dient heute der Entspannung und als Treffpunkt für alle Kulturen.

 

Bald mussten wir auch das Slocan Valley verlassen und uns über Castlegar auf den Weg Richtung Vancouver machen. Dabei kamen wir an den Obstanbaustädchen Osoyoos und Keremeos vorbei. Dort gönnten wir uns leckere Aprikosen, Pfirsiche und Kirschen. Außerdem besuchten wir eine alte Mehlmühle von 1890, bevor wir weiter Richtung E.C. Manning Provincial Park reisten. Hier wanderten wir den Strawberry Flats/Three Falls Trail, auf dem man 20% der gesamten Pflanzenvielfalt des Parks bewundern kann. Später kommt man zu den Shadow, Nepopekum und Derek Falls. Nach dieser Tour gings zum Cascade Lookout, wo man neben neugierigen Chipmunks und Golden-Mantled Ground Squirrels natürlich auch eine tolle Aussicht auf die Cascade Mountains hat. Am Campground gabs eine Wellnessstunde für Schmiddie, der uns auch auf dieser Tour wieder nicht enttäuschte :)

 

In der Nähe von Vancouver besuchten wir den Golden Ears Provincial Park. Hier kann man toll baden und entspannen, aber man merkt schon, dass man wieder in die Nähe einer Großstadt kommt.

In Vancouver haben wir uns dann auf den Weg zum Glass Shop gemacht, weil sich Schmiddie eine neue Windschutzscheibe verdient hat. Crystal Glass war eine Empfehlung von Rolf und wie immer wurden wir nicht enttäuscht. Jeff, ein ganz netter Technican beriet uns und wir quatschten eine ganze Weile. Am Ende haben wir sogar einen Schlüsselanhänger und T-Shirts abgeräumt. Schmiddie wird nun in den nächsten zwei, drei Wochen abgeholt und dann fit gemacht, so ist er für den Winter gerüstet.

Wir begingen außerdem unser „Vorletzter-Tag-Ritual“ und suchten uns ein schönes Hallenbad mit Whirlpool. Unseren letzten Abend verbrachten wir im schönen Steveston. Am letzten Tag verwöhnten wir Schmiddie noch ein bisschen, packten unsere Taschen, bis das Taxi kam, uns zum Flughafen brachte und wir ins Flugzeug stiegen… aber in Deutschland wartete ja unsere Yuki auf uns…

 

 

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